Gleichnisse und Spiritualität
Gleichnisse und Spiritualität
Arbeiter im Weinberg
Arbeiter im Weinberg

PRACTICE OF THE PRESENCE OF
GOD THE BEST RULE OF A HOLY LIFE
Conversations and Letters by Brother Lawrence

Tageslauf, Jahreslauf und den Lauf der Seele, die sich öffnet für die barmherzige Liebe Gottes, beschreibt Tersteegen in seinen Liedern.

Beispiele:  Erntedank, Morgenlied, Gottes Gegenwart, Ermunterung der Pilger,

Gottes Güte. 

 

dieser Link führt zu einem der bekanntesten

Lieder " Ich bete an die Macht der Liebe"

https://www.youtube.com/watch?v=Ol98zhJXa9o

Wie wir lernen, nicht aus dem falschen, sondern aus dem wahren Selbst zu leben, zeigt der Psychiater Dr. Checkley am Beispiel von Bruder Lorenz.

Das Tersteegenhaus in Mülheim, war die ehemalige Wirkungsstätte von Gerhard Tersteegen 

http://heimatmuseum-tersteegenhaus.de/

Bruder Lorenz  von der Auferstehung   (1611-1691)   Vorbericht von Gerhard Tersteegen

 

Vor Aufnahme in das Karmeliterkloster in Paris, war der bürgerliche Name des in Hermini in Lorthringen/Frankreich  geborenen Bruder Lorenz, Nikolas Herman (Einfügung).

„Was hier unter dem Namen einer Lebensbeschreibung Bruder Laurentii (Laurentius)von der Auferstehung mitgeteilet wird, ist zum Teil schon 1691 zu Paris, sofort nach dessen seligem Absterben herausgegeben worden. Teils aber 1694, auf Befehl des Bischofs von Chalon (welcher danach der gnugsam bekannte Cardinal de Noailles geworden) ans Licht gekommen. Der Autor von dem letzteren, und wie man nicht zweifelt, auch von allem Übrigen, ist gewesen Mr. De Beaufort, Groß-Vicarius des obgemeldeten Bischofs, welcher nicht nur ein guter Freund unseres Laurentii gewesen, sondern auch die allhier Kap. VII angeführte Gespräche aus dessen Munde gehöret, und aufgezeichnet hat.

Der größte und wichtigste Teil dieser Sachen ist denen ersteren Editionen derer Werklein der Mad. Guion, beides in französcher (1699) und in deutscher Sprache (1700, 1706) angehänget worden, in denen neueren aber sind sie weggelassen worden. Allein sie sind Französisch im Jahr 1710 insgesamt und aparte zu Amsterdam gedruckt, unter dem Namen der Theologie der Gegenwart Gottes; und zwar um die Hälfte vergrößert, mit einem erbaulichen Traktat des Herrn Poiret von der Wichtigkeit und Nutzbarkeit der Übung der Gegenwart Gottes, welcher Traktat (samt der noch nicht gedruckten Vermehrung des Autoris) aufs neue ediret, und auch ins Deutsche aufs neue übersetzet zu werden verdienete, weil die Deutsche Edition 1714 gewiß wenig nützet.

Es sind diese  von dem Bruder Lorenz nachgelassene Sachen nicht nur in der Röm.-Katholischen Kirche mit Approbation gedruckt, und mit Begierde aufgenommen worden; sondern auch von den Protestanten geliebet und angepriesen worden: G. Arnold hat die Lobrede von dem einfältigen Glaubens-und Liebeswandel des Bruder Lorenz seinem  „Leben der Gläubigen“ mit angehänget. J.S. Reitz, der auch diese Lebensgeschichte kürzlich anführet, nennet diese Werklein voller Salbung des Heiligen Geistes, und spricht weiter: „ Diese Historie ist so vortrefflich, daß kein Mensch, es sei denn ein recht blinder Eiferer und Sektierer, es verübeln kann, daß sie hierher gesetzet worden“. P. Poiret, der wie gelehrt er auch gewesen, allewege mit sonderbarer Vergnügung in unserm Br. Lorenz zu lesen pflegte, sagt:“ Die Methode des Br. Laurentii ist eine der vortrefflichsten, die man finden mag, so wohl wegen ihrer Einfalt und weil sie aufs Herz gehet, als auch wegen ihrer Leichtigkeit und großen Gründlichkeit, usw“.

In gegenwärtiger Lebensbeschreibung und Anhang wird der Leser alles, was eigentlich von dem Bruder Lorenz vorhanden ist, und sonst unter den verschiedenen Titeln, einer Lobrede, der Gespräche, der Grundregeln, und der Briefe gesehen worden, beisammen finden; und also die ganze Theologie der Gegenwart Gottes, uns allen zur seligen Nachfolge vorgestellet und angepriesen.

Es ist unter allen gottseligen Übungen keine allgemeiner, einfältiger, süßer, nützlicher und welche mehr die ganze Summa der christlichen Pflichten in ein glückseliges Eines verfasset, als die Übung der liebreichen Gegenwart Gottes; nach dem Geständnis aller Heiligen, darin sind Henoch, Noah, Abraham, David, Joseph, und unser Heiland selbst uns vorangegangen und bezeugen es alle Frommen, es sei ihnen gut, daß sie sich nahe bei Gott halten (Ps. 73,28).

Es bestehet aber diese Übung kürzlich darin:
Daß wir einfältig und andächtiglich glauben, daß Gott überall, und auch in unsern Herzen gegenwärtig sei.
Daß ER zu dem Ende bei uns und in uns gegenwärtig sei, damit wir Ihn daselbst anbeten, lieben und dienen sollen, gleichwie ER sich uns daselbst gerne mitteilen, und seine Lust in uns haben will.
Daß wir uns demnach dieser Wahrheit des Glaubens öfters auf eine herzliche Weise erinnern, und uns als bei Gott, vor Gott, und in seiner Gegenwart seiende ansehen.
Daß wir diesen unsern gegenwärtigen Gott mit unsern Herzen anbeten, verherrlichen, lieben, und uns Ihm ganz übergeben.
 Daß wir alles trachten zu tun, zu verleugnen und zu leiden, in einem saften und stillen Geist, als in seiner Gesellschaft, nach seinem liebsten Willen, Ihm zu Lieb und Ehren.
 Daß wir uns  auf eine liebreiche und stumme Weise mit Gott unterreden in unserm Herzen, und uns mit Ihm gemeinsam machen, als mit unserm liebsten und besten Freunde. Und zwar zu aller Zeit, und bei allem was uns innerlich oder äußerlich vorkommt, es sei Gutes und Böses.
Daß wir auch zu dem Ende, unter unseren Geschäften, nu und dann ein Augenblick stille halten, um durch einen andächtigen Liebesblick auf Gott uns zu stärken, oder zu erneuern in dieser Übung.
Daß wir wahrnehmen und beantworten, die Liebeszüge und Lockungen Gottes in unserm Inwendigen, wodurch ER uns freundlich erinnern, stillen, sammeln, und mit sich vereinigen will.

Und endlich,daß wir nach einer jeglichen Zerstreuung oder Untreue mit demütigem Vertrauen alsbald zu unserer vorigen Übung wiederkehren, wie ein Kind zu seinem lieben Vater.

Sehet doch, was ist einfältiger und leichter zu fassen, als diese süße Lehre von dem Wege unseres Heils, welche unser armer Ley-Bruder Lorenz deutlicher und kürzer beschrieben, als mancher graduirter Doctor in der Theologie nicht würde tun können. Und kein Wunder, denn darin übte er sich zu aller Zeit und an allen Orten, sowohl bei seinen Schüsseln in der Küche, als in der Kirche und Kammer, beides in gesunden Tagen und in Schmerzen und Krankheiten; damit wir auch an diesem Exempel sehen mögten, daß nicht nur sogenannte Geistliche und Klosterleute, sonder ein jeder in seinem Stand und Ort, in der Gegenwart Gottes, durch dessen Gnade, leben könne; ja, daß nichts leichter und lieblicher sei als eben dieses: wer es versucht, der wird es erfahren.

So gewöhne dich dann nun an den Herrn, meine Seele. Die Gesellschaft dieses Freundes sei dir wertvoller und süßer, als die Dinge dieser Welt. Er ist der getreue Freund, der dein Beistand und Trost sein wird in der Stunde deines Todes, wenn dich alle verlassen. Ja, dann wirst du erst recht anfangen der herrlichen undseligen Gegenwart deines Gottes zu genießen, und bei dem Herrn sein alle Wege, Sela! „

Das Gesamtwerk, das der Verleger überarbeiten ließ, hatte den ursprünglichen Titel: "Allzeit in Gottes Gegenwart".
Die
Neufassung des Gesamtwerkes "All meine Gedanken sind bei dir - In Gottes Gegenwart leben", überarbeitet von Reinhard Deichgräber ist hier erhältlich: http://www.neufeld-verlag.de/neufeld/katalog.html

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© Siegfried Martin