Gleichnisse und Spiritualität
Gleichnisse und Spiritualität
Arbeiter im Weinberg
Arbeiter im Weinberg

PRACTICE OF THE PRESENCE OF
GOD THE BEST RULE OF A HOLY LIFE
Conversations and Letters by Brother Lawrence

Tageslauf, Jahreslauf und den Lauf der Seele, die sich öffnet für die barmherzige Liebe Gottes, beschreibt Tersteegen in seinen Liedern.

Beispiele: Ostern,  Morgenlied, Gottes Gegenwart, Ermunterung der Pilger,

Gottes Güte. 

 

dieser Link führt zu einem der bekanntesten

Lieder " Ich bete an die Macht der Liebe"

https://www.youtube.com/watch?v=Ol98zhJXa9o

Wie wir lernen, nicht aus dem falschen, sondern aus dem wahren Selbst zu leben, zeigt der Psychiater Dr. Checkley am Beispiel von Bruder Lorenz.

Das Tersteegenhaus in Mülheim, war die ehemalige Wirkungsstätte von Gerhard Tersteegen 

http://heimatmuseum-tersteegenhaus.de/

Sündenbock oder Augapfel

Was wir über das jüdische Volk, das Volk Israel, wissen, steht in den Überlieferungen der Tenach, den Büchern des Alten Testaments. Für Atheisten mögen sie Märchenbücher oder ein literarisches Werk aus dem Orient sein. Für Juden und Christen birgt die Bibel eine Fülle von Bildern, Gleichnissen, Parabeln, Historie und Lebensweisheiten. Leider sind die Schriften des Alten Testament nicht frei von Gewalt und werden deshalb oft in Frage gestellt. Doch schüttet man „das Kind mit dem Bade aus“, wenn deshalb diese Bücher pauschal ablehnt werden. Das ist, als würde man die Wurzeln des Ölbaumes kappen, und sich wundern, wenn er keine Früchte mehr trägt. Sagte Jesus nicht: „Prüfet alles, und das Gute behaltet“.

 

Das Alte Testament öffnet, wenn man es vorbehaltlos liest, das Verständnis für die Liebe Gottes zu den Menschen. Das Buch des Lebens zeigt wie das Verhältnis, Gott – Mensch – Gott, im Guten, wie im Schlechten, werden kann.

Die Grundlagen einer funktionierenden Zivilisation, das Zusammenleben von Menschen, wie auch die Folgen von Fehlverhalten sind unschwer zu erkennen (s. Hesekiel 16, Israels Geschichte im Sinnbild). Die Einhaltung der Ordnungen, angefangen bei den zehn Geboten, war eine Notwendigkeit in der Entwicklung und Überlebensstrategie für das jüdische Volk und für die Menschheit. Die sich entwickelnde Sozialgemeinschaft, unterstützt von einem starken Antrieb zur Bildung, belegen außerdem die überdurchschnittliche Anzahl von Nobelpreisträgern mit jüdischen Wurzeln.

 

Aber der Gott in der Heiligen Schrift ist kein Puppenspieler, der die Juden und alle Menschen wie Marionetten benutzt. Vielmehr können die Menschen mit ihrem freien Willen wählen. So heißt es z. B.: „ Segen und Fluch lege ich Euch vor, Leben und Tod, wähle das Leben (5. Mos.30/15-20)!“. Sowohl jeder Einzelne als auch die Gemeinschaft von Menschen, die Gottes Schöpfung, von der es heißt: „ und es war sehr gut“ (Gen. 1,31), verleugnet und missachtet, wird immer wieder mit einer unausweichlichen Tatsache konfrontiert. Stellen sie sich gegen das Leben, das im Innersten Gott ist, wählen sie selbst die auf sie zurückfallenden Folgen. Dieses Lebensprinzip wird auch als Gesetz von Saat und Ernte bezeichnet.

 

Nicht nur dramatisch und tragisch, sondern oft auch segensreich, kann man die Geschichte der Juden deshalb bezeichnen. Aber gerade der für die Welt sichtbare Segen, banal ausgedrückt der Erfolg, weckt bis heute den Neid und Widerspruch anderer Völker. Juden wurden auch der „Augapfel Gottes“ genannt, und werden häufige gerade deshalb, bis heute, gerne zum Feindbild und Sündenbock gemacht.

Die Geschichte der Juden ist nach der Zerstreuung in alle Welt, im 1. Jhd. n. Chr., und den nicht enden wollenden Verschwörungstheorien, immer wieder eine sich wiederholende Leidensgeschichte. Dass auch immer wieder Christen daran beteiligt waren und sind, ist beschämend, und mit der Verkündigung Jesu nicht zu vereinbaren. Kritiklos müssen Christen deshalb nicht sein, wenn es um bestimmte Entscheidungen der Regierung Israels geht. Wenn dies respektvoll geschieht, ist das nicht grundsätzlich als Antisemitismus einzuordnen.

 

Der Apostel Paulus hat aufgrund des Verhältnisses von Juden und den frühen christlichen Gemeinden in dem Gleichnis über die „Wurzel“ und die „Eingepfropften“ eindringlich gemahnt:
….doch wenn manche von den Zweigen (des Ölbaums) abgebrochen wurden und du, ein wilder Ölzweig aufgepfropft wurdest und nun teil hast an der reichen Wurzel des Ölbaums,, dann rühme dich nicht, als seist du besser als die Zweige. Sondern, wenn du dich rühmst, denke daran, dass nicht du die Wurzel erhältst, sondern die Wurzel dich“ ( Röm. 11,17-18 , in Das neue jüdische Testament, David H. Stern) !

 

Die "Eingepfropften" sind nun jene, die Jesus vertrauen. Aber sie irren, die Christen, wenn sie sich deshalb rühmen, und sich über die Juden stellen. Hier sei nur an das Gleichnis vom Splitter und Balken im Auge des Nächsten erinnert.

 

Wie die immer wiederkehrende Leidensgeschichte des jüdischen Volkes zeigt, wurde der "Augapfel" Gottes, leider bis heute, zum "Zankapfel" der Welt.

 

Die Leidensgeschichte des Juden Jesus wiederum wurde zur Versöhnungsgeschichte Gottes mit allen Menschen. Die Liebe Gottes und seine Gerechtigkeit sind uns zuerst durch sein Volk, und dann durch seinen Sohn Jesus Christus  geradezu gleichnishaft offenbart worden.

 

 

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© Siegfried Martin