Ich war erstaunt zu lesen, dass es zwei Herzohren gibt! Sie sind Anhängsel der Herzvorhöfe (s. Flexicon DocCheck).
Scheint fasst so, als hätten wir ein organisches Wahrnehmungsorgan für Stille. Hier dient der Begriff nur als Bild für „Inneres Hören“, zu dem Stille die Voraussetzung ist.
Stille…ist, nicht nur das Erleben einer Umgebung ohne akustische Geräusche, sondern ein Verweilen im Inneren, während der Körper sich entspannt und die Gedanken weniger und leiser werden - und schweigen. Jegliche Form von Spiritualität entwickelt sich erst in der Stille. Wozu soll Stille, Lautlosigkeit, Geräuschlosigkeit und Schweigen gut sein?
Der österr. Schriftsteller Ernst Ferstl formulierte: „Früher brachte der Lärm die Menschen aus der Ruhe. Heutzutage ist es die Stille“. Reizüberflutung ist heute häufig die Normalität, und so kann manche Menschen Stille erst einmal verunsichern.
Die Hirnforschung bestätigt inzwischen, dass Stille und Entspannung der Stressbewältigung, der Kreativität und zur Verbesserung der Gehirnleistung dient, was z. T. schon von alters her aus Religion und Philosophie bekannt ist. Zur Christlichen Spiritualität gehören die Zeiten in der Stille. Bruder Lorenz nannte es „Übung in der Gegenwart Gottes“, die sich im Alltag, gestärkt durch die Stille Zeit, fortsetzt.
Es ist erfreulich, dass es inzwischen eine Website gibt, die helfen kann, Einrichtungen zu finden, die zur Stille einladen. Mich hat die informative Internetseite von Peter Krüerke angeregt, mit ein paar Gedanken und Zitaten einen Link zu setzen.
www.stillefinden.org von Peter Krüerke hat mehr als 300 Klöster und andere Einrichtungen, konfessionell und überkonfessionell, aufgelistet (weitere Links s.u. ).
Ungefähr 40 Zitate der Evangelien weisen auf die Gebetspraxis, auf die Zweisamkeit Jesu mit dem Vater, hin:
„In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen Ort“ (Luk 4,42).
Vor der Auswahl der Apostel: „ In diesen Tagen ging er auf einen Berg um zu beten. Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott“ (Luk. 6,12-13).
Stille, „inwendige“ Gemeinschaft ist die Wurzel christlicher Spiritualität (s.a. bleibt vereint mir mir ). So kann Stille werden:
Mein Platz - wo bist Du? Hier bin ich, ich höre! Trete in den Raum der Gnade Gottes.
Meine Zeit - steht in Deinen Händen…..
Mein Herz - freut sich auf Gemeinschaft mit IHM (…unruhig ist mein Herz, bis es ruht in DIR)
Mein Zwiegespräch - findet zu Gebet, Betrachtung, Herzensgebet
Mein Schweigen - wird inneres Hören; " wer Ohren hat zu hören, der höre (Luk. 8,8)
Stille Zeit - Geschmack der Ewigkeit ( Joh. 17,1-3)
„Denn so spricht der GOTT, der Herr, der Heilige Israels: Durch Umkehr und Ruhe werdet ihr gerettet, im Stillhalten und Vertrauen liegt eure Kraft“ (Jesaja 30,15).
weitere LINKS:
https://stillefinden.org/
https://www.kirche-und-leben.de (kath.)- stellt u. a. Peter Krüerke vor
https://www.carpediem.life
www.hoerzentro.de/laerm-macht-krank-stille-finden/ Akustiker
www.steyer-inspiration.de/gedankenkarussell-verlangsamen/
www.ach-christliche-haeuser.de
ACH –
Aktive Christliche
Häuser
Eine Initiative des VCH Verband Christlicher Hoteliers
e.V., Berlin
https://christliche-meditation.net (kath.)
www.hospitalkirche-stuttgart.de/spiritualität (evang.) Wandern u Stille
https://www.erf.de/amp/stille-ueben-und-gott-begegnen/20599-371
https://www.deutschlandfunkkultur.de/flucht-vor-dem-laerm-auf-der-suche-nach-stille-100.html
https://www.kloesterreich.at/auszeit/
https://www.youtube.com/watch?v=K5mBCkgaGv0 Lars Syring z. Herzensgebet
https://kirche-der-stille.de/start/stille/ Kirche der Stille
Zeit und Ewigkeit
Ein Augenblick der stillen Ewigkeit,
dem man noch hier im Geiste kann erfahren,
ist köstlicher, (ich sag es ungescheut)
als eine Zeit von hunderttausend Jahren.
Gerhard Tersteegen (Geistiges Blumengärtlein)
Als ich im Buch "Werk/Zeuge" von Martin Schleske das Datum vom 28. 02.24 aufschlug, spürte ich sofort, dass das Gleichnis "Der Gespannte Bogen" sehr gut hier her passt.
Zitat: Jesaja 40,31: Die auf den EWIGEN harren, kriegen neue Kraft.
"Im März 2020 (als es bei uns mit der Pandemie losging) hatte ich nachts einen Traum. Ich wurde von Jemandem gefragt, warum der Himmel so oft die Dinge nicht tut und so oft nicht reagiert, wenn wir beten. Da nahm ich einen Pfeil und Bogen, spannte den Bogen und antwortete: Weil zuerst Energie aufgebaut werden muss.
Was nützt es, das Ziel perfekt anzuvisieren, den Bogen aber nicht gespannt zu haben? Ein Bogen mit einer schlaffen Sehne ist wie ein Gebet ohne Glauben. Der Glaube bekommt die notwendige Spannung, wenn wir lernen, vor Gott zu bleiben. Es ist das Harren, über das die Psalmen und Propheten immer wieder sprechen. Wir müssen weder viele Worte machen, noch uns mit unseren Anliegen glaubenslos unentwegt wiederholen. Es reicht, zu harren und still zu sein. Wenn wir vor Gott bleiben, werden wir merken, wie das Nichtige an Bedeutung verliert und das Wichtige an Kraft gewinnt. Es ist diese Stille, in der der Himmel den Bogen spannt".
Ein lesenswertes Buch vom Geigenbauer Martin Schleske, das ich hiermit gerne empfehlen möchte.