Gleichnisse und Spiritualität
Gleichnisse und Spiritualität
Arbeiter im Weinberg
Arbeiter im Weinberg

PRACTICE OF THE PRESENCE OF
GOD THE BEST RULE OF A HOLY LIFE
Conversations and Letters by Brother Lawrence

Tageslauf, Jahreslauf und den Lauf der Seele, die sich öffnet für die barmherzige Liebe Gottes, beschreibt Tersteegen in seinen Liedern.

Beispiele: Ostern,  Morgenlied, Gottes Gegenwart, Ermunterung der Pilger,

Gottes Güte. 

 

dieser Link führt zu einem der bekanntesten

Lieder " Ich bete an die Macht der Liebe"

https://www.youtube.com/watch?v=Ol98zhJXa9o

Wie wir lernen, nicht aus dem falschen, sondern aus dem wahren Selbst zu leben, zeigt der Psychiater Dr. Checkley am Beispiel von Bruder Lorenz.

Das Tersteegenhaus in Mülheim, war die ehemalige Wirkungsstätte von Gerhard Tersteegen 

http://heimatmuseum-tersteegenhaus.de/

Der Matthäus-Effekt

Dieser Begriff ist aus der Soziologie bekannt. Man versteht darunter, aufeinander aufbau­ende Erfolge, wie sie im folgenden Gleichnis von den Talenten (Silbergeld ) beschrie­ben sind.

 

Ein Mann vertraute, bevor er verreiste, seinen drei Dienern sein Vermögen an. Zwei Diener vermehrten die Talente Silbergeld bis zur Rückkehr ihres Herrn. Der Dritte hatte sein Talent vergraben, aus Angst, es könne verloren gehen. Der Herr rügte ihn, und nannte ihn einen schlechten und faulen Diener und sprach ….. „nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat. Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben. Wer nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat“ (Matth. 25/14-30).

 

So mancher Mensch ist sich seiner Fähigkeiten, und seien sie noch so unscheinbar, nicht bewusst. Zu diesem Bewusstsein gehört auch, dass Jesus jedes Kind als „Gabe Gottes“ gesehen hat. Das heißt doch, jede( r) ist damit gemeint, Du, Deine Nächsten und ich!

 

Jeder Mensch hat Talente, gute Anlagen, Begabungen und Fähigkeiten, die im Laufe des Lebens auf Entfaltung warten. Jesus macht in seinem Gleichnis darauf aufmerksam, dass Be“gab“te, oder Beschenkte, ihre Verantwortung annehmen sollen, um dem Geber damit eine Freude zu bereiten. Dankbare Empfangende, werden zu liebenden Gebern!

 

Der Sinn des Gleichnisses wäre aber unvollständig, wenn wir es bei einer Vermehrung der „Talente“ im materiellen Sinne (Besitz) belassen würden. Auch der Glaube und die damit verbundene Hingabe sind ein Geschenk Gottes, das die Entfaltung und Mehrung der Talente im Sinne von Fruchtbarkeit hervorbringt, sei es in der Familie, der Gemeinde, im Beruf oder in der Freizeit.

 

Wer nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat“? Das klingt allerdings hart! Es macht nachdenklich, wenn man davon ausgeht, dass Gott, der Vater, das Beste für seine „Kinder“ will. Doch es ist wohl ein Irrtum, wenn wir „natürliche Gesetzmäßigkeiten“ als strafenden Willen Gottes ansehen. Was geschieht denn, wenn man einen Sack Weizen ungenutzt über Jahre stehen lässt? Was geschieht, wenn ein erkanntes Talent nicht gefördert, oder sogar unterdrückt wird? Das Talent verkümmert, der Weizen verliert seine Bestimmung und ist der Verderblichkeit ausgeliefert. Genau davor will Jesus im Gleichnis wohl warnen.

Vor dem Gleichnis von den Talenten deutet Jesus schon an, dass es ihm darum geht, dass alles Volk die Geheimnisse des Reiches Gottes verstehen sollte. Vor dem materiellen Beispiel mit den Talenten konfrontiert Jesus jene aus dem Volk, die seine Lehre ablehnten, auf die Frage der Jünger, warum er in Gleichnissen rede, mit den Worten:

 

Euch ist’ s gegeben, dass ihr das Geheimnis des Himmelreiches versteht; diesen aber ist es nicht gegeben. Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, von dem wird auch genommen was er hat. Darum rede ich zu ihnen in Gleichnissen. Denn mit sehenden Augen sehen sie nicht, und mit hörenden Ohren hören sie nicht, denn sie verstehen es nicht“. (Matth. 13/11-13).

 

Die Jünger dagegen haben, wie wir immer wieder lesen können, die Konsequenzen des „Matthäus-Effektes“ in die Tat umgesetzt. Setzen wir an die Stelle der Talente z. B. die Liebe und Barmherzigkeit, so entsteht daraus eine sinnvolle Konsequenz im materiellen und geistigen Sinne.

 

. wer viel hat, kann auch viel geben, und wer nichts hat, dem könnte gegeben werden“!

 

Die Tyrannei der Begabung“ v. Martin Schleske wiederum beschäftigt sich mit den Folgen von Begabung, die zu knechtischer Perfektion geführt haben (Werkstattgedanken, Kösel-verlag, 15.04.).

 

Der Druck des Perfektionismus wird erst dann aus unserer Seele verschwinden, wenn wir nicht mehr Knechte unserer Begabung sind. Der Knecht spricht: „Ich erkenne mich an, wenn ich etwas gut kann. Ich ernähre mich davon, dass andere es sehen“. Das Selbstbild des Knechts hängt am Tropf der eigenen Begabung, die unentwegt in Erfolg und Beifall verwandelt werden muss. Träufelt dieses Suchtmittel nicht in seine Seele ein, dann verliert der Knecht sein inneres Leben und fällt in das seelische Koma derer, die sich wertlos füh­len
Das Selbstbewusstsein eines geliebten Menschen nährt sich aus einer anderen Kraft. Was er tut, das tut er, weil er berufen ist. Das ist das Sinnbewusstsein des Geliebten. Da ist die Begabung ihm anvertraut, doch er bedarf ihrer nicht, um sich Geltung zu schaffen, sondern um der Liebe, die ihn berufen hat, eine Antwort zu geben. Das Leben des Gelieb­ten lebt aus der Kraft dessen, dem er sich in allem verdankt Über solch einem Dasein steht die Kraft der Gottesliebe. Wer sich nicht verdankt, berufen und begrenzt weiß, der muss sich durch seine Begabung unentwegt bestätigen, definieren und entgrenzen – er wird sich sonst nicht spüren. Weh dem Leben eines solchen Knechts, der nie gelernt hat, auf etwas anderes abzuzielen als auf sich selbst. Weh einem Leben,, das sich selbst zum Ziel gemacht hat. Es verhungert an der eigenen Substanz, denn es will sich von sich selbst ernähren. Es hat nie gelernt, zu empfangen, nie gelernt, ein Kind Gottes zu sein, nie gelernt, sich von diesem heiligen Willen (Begehren Gottes) lieben und berufen zu lassen. ….Sei ein Diener! Denn sonst beutet deine Begabung gnadenlos den Rest deines Menschseins aus“.

 

 

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© Siegfried Martin