Ein Botschafter
der Liebe
Gerhard
Tersteegen (1697-1769)
Zum Gedenken an den 250. Todestag von Gerhard Tersteegen im Jahr 2019
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort 3
GBG Der frommen Lotterie Nr. 44, Etwas Süßes 4
GBG 1.Büchlein Nr. 299, Wer liebt, der findet 4
Brief an eine Schwester 4
Von der Liebe Gottes – Albert Magnus in Kleine Perlenschnur v. GT 4
Nr. 412 Die Liebe hört nimmer auf 5
GBG Der frommen Lotterie Nr. 160, Nur ein Gebot fordert Gott 5
Gebet um Gottes Liebe und Einwohnung – A.Magnus in Kl. Perlenschnur v. GT 5
GBG Der frommen Lotterie Nr. 267, Der göttliche Magnet 6
GBG Der frommen Lotterie Nr. 326, Liebe des Gesetzes Erfüllung 6
GBG 1. Büchlein Nr. 259, Gottes Wohnung 6
GBG Der frommen Lotterie N. 131, Was kann die Liebe nicht 6
GBG Der frommen Lotterie Nr. 262, Herzlich, aber rein, soll die Liebe sein 6
GBG Der frommen Lotterie Nr. 143, Ein kleines Werk 6
Briefe 3. Teil Nr. 58, „Den Weg der Liebe empfehle ich euch besonders“. 6
GBG Lied Nr. 11 Erinnerung der herrlichen und lieblichen Gegenwart Gottes 7
GBG 1. Büchlein Nr. 520, Das Reich Gottes ist in euch 7
WdW Von der wahren Mystik, Gott lädt uns ein zur Liebesgemeinschaft 7
GBG Lied Nr. 20 Die ächzende Liebe 8
Briefe 3. Teil, Nr. 67, (Auszug: …worin besteht der Eingang in Jesum Christum) 9
Briefe 4. Teil, Nr. 52, Liebe wird mit Liebe beantwortet 9
GBG 1. Büchlein Nr. 380, Jesus zu der Seele 9
GBB Lied Nr. 93, Ich bete an die Macht der Liebe 10
WdW Die Liebe Christi 11
GBG 1. Büchlein Nr. 435, Selbstliebe und Gottesliebe 19
GBG 1. Büchlein Nr. 545, Der beste Vorwurf 19
GBG Der frommen Lotterie Nr. 326, Liebe des Gesetzes Erfüllung 19
Briefe 2. Teil Nr. 36, Die Hingabe an den Nächsten und Grenzen 19
WdW Der köstliche Weg der wahren Liebe 20
Briefe 4. Teil Nr. 85, Eigenschaften der Liebe 24
GBG Der frommen Lotterie, Nr. 267, Der göttliche Magnet 24
GBG 1. Büchlein Nr. 288, Die mitleidende Liebe 24
Es ist die Wahrheit, Christus liebt Euch (Wider die Melancholie) 25
GBG Der frommen Lotterie Nr. 234, Es muß Wesen werden 25
GBG Ermahnung zur Liebe 25
GBG 1.Büchlein Nr. 129, Der blinden Liebe Art 26
WdW Entschluß, Jesus allein zu lieben 26
Schluss 26
Quellen:
GBG Geistliches Blumengärtlein (7. Auflage, Hoffman, Kleve 1769)
WdW Weg der Wahrheit (Volksdienst-Verlag, Leipzig)
Wider die Melancholie (Brockhaus, Wuppertal 1985)
Kleine Perlenschnur (5. Auflage 1882)
Geistliche Briefe (Teil 1-5) 2. Auflage 1799, alle Nachdrucke im Christl. Schriftenversand, 75045 Walzbachtal
Gesammelt von Siegfried Dressel, Kasendorf, Dez. 2018. Verwendung ausschließlich zu nicht
kommerziellen Zwecken.
Vorwort:
Wie oft mag Gerhard Tersteegen (1697-1769) wohl gelesen und verinnerlicht haben, was der Apostel Paulus über die Liebe im „Hohelied der Liebe“ (1.Kor.13) geschrieben hat:
„Ich zeige euch jetzt noch einen anderen Weg, der alles übersteigt:
Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber der
Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke. Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste, und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und
Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts. Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte, und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber der Liebe nicht, nützte
es mir nichts. Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn
reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Die Liebe hört niemals
auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht. Denn Stückwerk ist unser Erkennen; wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk“.
Unzählig ist die Literatur über das Leben und die Werke Gerhard Tersteegen’s, die in den vergangenen 250 Jahren herausgegeben wurden. Manche dieser Bücher halten die Erinnerung an Werke aufrecht, die durch Gerhard Tersteegen aus der Erbauung und Wegweisung im Glauben an den liebreichen Gott und Vater entstanden sind. In anderen Schriften wird spekuliert und analysiert, wer Tersteegen gewesen sei, und ob er recht im Glauben gestanden habe usw.
War er Mystiker, Seelenführer, Seelsorger, christlicher Fundamentalist, ein weltfremder, evangelischer Laienprediger oder ein evangelischer Heiliger? So manche seiner Zeugnisse, die darüber Auskunft geben können, sind verblasst, fast vergessen. Deshalb soll einmal erinnert werden, was leuchtend über all seinen Äußerungen steht - seine bewegenden Ausführungen über die Liebe zu Gott und zu den Menschen. Damit bestätigte er in seinem Leben das Wort:
„Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm (1.Joh. 4,16).
Die Übereinstimmung in Wort und Tat im Leben von Gerhard Tersteegen sind Ursache für die Klarheit der inneren Quelle gewesen, aus der seine Worte über die Liebe entsprungen sind. Seinen Antrieb beschrieb er kurz in der Schrift: „ Die Macht der Liebe Christi“ (Weg der Wahrheit) so: In der Tat macht Christus den Anfang mit lieben. Die herum holende (zur Sinnesänderung reizende) Liebe Christi ist es, die bewegt und drängt (2.Kor. 5,14). Alles was in seinem Leben daraus folgte und in seinem Leben Ausdruck fand, macht ihn zum "Botschafter der Liebe".
Im Vorwort zur Einweihung eines Denkmals 1838 schreibt Pfr. Schulz über G. Tersteegen:
„Obschon sein Herz eine vorwiegende Neigung zur Stille und Abgeschiedenheit hatte, so gab er sich doch selbst in eigener Entsagung liebevoll ganz dem Heil Anderer hin. An keine Sekte sich anschließend, zeigte er sich in evangelischer Geistesfreiheit, wahrhaft unparteiisch gegen andere Religionsverwandte, suchte alle in dem Wesentlichen des Christentums zu vereinigen. Er eiferte, Nebenmeinungen stehen lassend, nur für das Eine, was Not tut und hielt es mit der großen in den verschiedenen Kirchengemeinschaften zerstreuten Partei derer, welche Jesus Christus als ihren Herrn und Gott und ihren Erlöser durch sein Blut annehmen und nach dem geschriebenen Worte Gottes und nach der Zucht der Gnade zu leben sich ernstlich befleißigen, weshalb er auch unter allen christlichen Konfessionen seine Verehrer und Freunde hat. Er wies allein nur auf Jesus Christus hin, auf Jesu Versöhnung, Jesu Wort, Jesu Geist, Jesu Vorbild. Als einige gläubige Freunde ihn einst an seinem Geburtstage besuchten, sprach er zu Ihnen." Freunde, wenn ich heute sterben sollte, dann hätte ich nur 3 Worte zu guter Letzt zu sagen:
1. Setzt euer ganzes Vertrauen auf die Gnade Gottes in Christo Jesu.
2. Liebt euch untereinander.
3. Wachet und betet" (Bädeker 1842).
Die „bewegende“ Liebe Christi hat Gerhard Tersteegen zur Hingabe seines Lebens an das Leben, das aus der Gegenwart Gottes seine Kraft schöpfte, geführt. Unermüdlich suchte und fand er in der Gegenwart Gottes diese Liebe, und pries diese in Gesprächen, Briefen und Predigten allen an, die danach suchten und dürsteten.
Die Liebe hat ihm die Früchte des Geistes, die Tugenden der Liebe offenbart, die er wiederum beispielhaft in den Heiligen verschiedener Herkunft entdeckte, und in seinem Hauptwerk „ Auserlesene Lebensbeschreibungen heiliger Seelen“ niederschrieb. In einem Vorwort stellte er bei Christen egal welcher Konfession eine unnötige Zurückhaltung gegenüber Lebensbeschreibungen von sog. heiligen Männern und Frauen fest. Nein, nicht um Ihre Verehrung ginge es, sondern, so schreibt er:
„Zur Verherrlichung Gottes, und zur Auferbauung der Gemeinde Jesu Christi. Denn ich glaube, dass diese Arbeit unter Gottes Segen beförderlich sein könne und werde. Ist es doch Gott eine Ehre, dass man seine Werke und Geheimnisse offenbare. Denn das gibt Anlass, den Vater im Himmel zu preisen, wenn man die guten Werke der Heiligen ansieht. Alle Gnaden, alle Gaben, alle Tugenden und Taten der Heiligen, ja die Heiligen selbst, sind nur Auswirkungen und Darstellungen der großen Taten Gottes, zu verkündigen die Tugenden dessen, der sie berufen hat (1.Petr. 2,9).Das mag nun ruhig auch für Gerhard Tersteegen selbst gelten. Die „Früchte“ dieses „Arbeiter im Weinberg“ sind süß und erbaulich. Mit dieser Auswahl aus verschiedenen Werken soll zur Ehre Gottes, und Erinnerung an den 250. Todestag Gerhard Tersteegen‘s gedacht werden.