Gleichnisse und Spiritualität
Gleichnisse und Spiritualität
Arbeiter im Weinberg
Arbeiter im Weinberg

PRACTICE OF THE PRESENCE OF
GOD THE BEST RULE OF A HOLY LIFE
Conversations and Letters by Brother Lawrence

Tageslauf, Jahreslauf und den Lauf der Seele, die sich öffnet für die barmherzige Liebe Gottes, beschreibt Tersteegen in seinen Liedern.

Beispiele: Ostern,  Morgenlied, Gottes Gegenwart, Ermunterung der Pilger,

Gottes Güte. 

 

dieser Link führt zu einem der bekanntesten

Lieder " Ich bete an die Macht der Liebe"

https://www.youtube.com/watch?v=Ol98zhJXa9o

Wie wir lernen, nicht aus dem falschen, sondern aus dem wahren Selbst zu leben, zeigt der Psychiater Dr. Checkley am Beispiel von Bruder Lorenz.

Das Tersteegenhaus in Mülheim, war die ehemalige Wirkungsstätte von Gerhard Tersteegen 

http://heimatmuseum-tersteegenhaus.de/

MARIA - Liebe leidet

Williard Stone/Okl.

In den verschiedenen Kirchen ist der Umgang mit Maria, der Mutter Jesu, bis heute äußerst zwiespältig. Einerseits ist er kultisch überhöht, andererseits unsicher und vernachlässigt. Im Kern ist Maria jedoch das Gleichnis für die vollkommene Hingabe und leidende Liebe einer Mutter.

Mit Maria begegnet uns eine Frau, in der uns nicht nur die glückliche Mutterliebe, sondern auch die leidende Gottesliebe offenbar wurden. Die werdende Mutter sprach im sog. Lobpreis (Magnificat):

 

"Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes; denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. Siehe von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder. Denn er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und dessen Name heilig ist. Und seine Barmherzigkeit währet für und für bei denen, die ihn fürchten. Er übt Gewalt mit seinem Arm (er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten, Jerusalemer Bibel), und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn. Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllt der mit Gütern, und lässt die Reichen leer ausgehen. Er gedenkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf, wie er geredet hat zu unseren Vätern, Abraham und seinen Nachkommen in Ewigkeit "(Luk.1,47-55).

 

Simon, ein gerechter Mann, nahm das Kind Jesus in den Arm, sprach einen Segen und prophezeite: „Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir (Maria) selbst aber wird ein Schwert (Speer) durch die Seele dringen“ (Luk. 2, 33-35).

Eine Mutter erlebte, wie ihr Sohn, aufgrund seiner Verkündigung von der Gerechtigkeit des Reiches Gottes, angefeindet und verfolgt wurde. Jede Mutter, und jeder Vater, können sich vorstellen, dass dies zu unvermeidlichen Ängsten und Sorgen geführt haben muss. Liebend und leidend hat sie den kurzen Lebensweg Jesu begleitet.

Aber diese Liebe sollte durch dieses unvermeidliche Leid nicht der Verzweiflung ausgeliefert werden. Maria hat ihre Herausforderung des Lebens demütig angenommen. Schon früh wurde sie damit konfrontiert, den besonderen Weg des Sohnes anzunehmen. So, z.B. als Jesus bereits mit 12 Jahren im Tempel mit den Gelehrten sprach. Zwölf Jahre, ein Alter, bei dem alle Eltern herausgefordert werden, ihre Kinder allmählich loszulassen, und dennoch ihre Liebe zu bewahren.

Maria hat schließlich auf eine, für eine Mutter, schmerzhafteste Weise einen Sohn verloren, aber viele „Kinder ("Kinder Gottes") gewonnen. Die Mutterliebe, vereint mit der Liebe zu Gott, kehrte den Ausspruch "Blut ist dicker als Wasser" um. Denn Jesus hat sie zur „Verwandtschaft stiftenden Liebe“ aufgefordert, als er, am Kreuz, zu ihr mit Blick auf Johannes sagte:“Frau, siehe dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter!“

 

Tersteegen zur Verwandschaft stiftenden Liebe Jesu

 

Gleichnishaft wurde sie geistlich so zur Mutter aller und zum Vorbild allen, die ihrem Sohn Jesus Christus nachfolgen, und sie darum ehren und selig preisen. Das wurde prophetisch im o. g. Lobpreis ausgedrückt: Von nun an werden selig preisen mich alle Kindeskinder“.
Ehren und selig preisen, muss nicht anbeten heißen. Dafür gibt es keinen Hinweis in der Schrift. Schwer vorzustellen, dass Jesus Johannes geboten hat, anstatt Maria als seine Mutter anzunehmen und zu ehren, sie anzubeten? Lassen wir außerdem die Gelehrten streiten, ob Maria als Jungfrau, Jesus in Bethlehem geboren hat, oder ob, wie es andere Auslegungen deuten, von ihr als „Junge Frau“ berichtet wurde. Für die einen mag die Jungfräulichkeit der Maria eine berechnende Überhöhung (z.B. f. Reinheit) gewesen sein, während die anderen die Empfängnis der Maria dem Geist Gottes selbstverständlich zutrauen. Die vorausschauende Gewissheit über „die Frucht ihres Leibes“, Jesus, veranlasste sie zu dem prophetischen Lobgesang, der sich sichtbar erfüllt hat. Das ist Grund genug zu erkennen und zu würdigen, dass das Leben der Maria in Reinheit und Hingabe sie mit der Gnade Gottes und bleibendem Segen erfüllt hat.

Bild v. Williard Stone/Oklahoma. Ihm fehlten drei Finger. Liebe und Verletzbarkeit der Liebe gehören zusammen.

 

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© Siegfried Martin