Gleichnisse und Spiritualität
Gleichnisse und Spiritualität
Arbeiter im Weinberg
Arbeiter im Weinberg

PRACTICE OF THE PRESENCE OF
GOD THE BEST RULE OF A HOLY LIFE
Conversations and Letters by Brother Lawrence

Tageslauf, Jahreslauf und den Lauf der Seele, die sich öffnet für die barmherzige Liebe Gottes, beschreibt Tersteegen in seinen Liedern.

Beispiele: Pfingsten,  Morgenlied, Gottes Gegenwart, Ermunterung der Pilger,

Gottes Güte. 

 

dieser Link führt zu einem der bekanntesten

Lieder " Ich bete an die Macht der Liebe"

https://www.youtube.com/watch?v=Ol98zhJXa9o

Wie wir lernen, nicht aus dem falschen, sondern aus dem wahren Selbst zu leben, zeigt der Psychiater Dr. Checkley am Beispiel von Bruder Lorenz.

Das Tersteegenhaus in Mülheim, war die ehemalige Wirkungsstätte von Gerhard Tersteegen 

http://heimatmuseum-tersteegenhaus.de/

 

 

 „Diejenigen, die vereint mit mir bleiben und ich mit ihnen, sind die, die viel Frucht tragen“ (Joh. 15,5)

 

Jede Art von Fruchtbringen ist schon ein Geschenk für sich. Das erfährt jeder Kleingärtner oder Landwirt beim Ernten von Früchten. Sie dürfen beobachten und schon mit wenig Demut erkennen, dass Wachsen und Gedeihen nicht alleine durch die eigenen Hände geschieht, sondern in Gottes Hand stehen. Beim Erntedankfest, das man bei vielen Völkern unterschiedlicher Religionen feiert,  wird dann dem die Ehre gegeben und gedankt, der der Schöpfer allen Lebens ist. Im Gleichnis vom reichen Bauern, der sich große Scheunen für seine Vorräte baut (Mark. 12,13-21), rückt Jesus den aus der menschlichen Schaffenskraft erworbenen Reichtum ins rechte Licht. Der Reiche meint genug erworben zu haben um Ruhe und Sicherheit für sein Leben gefunden zu haben und spricht: „Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre, habe nun Ruhe, iss, trink‘ und habe guten Mut“.  Gott aber sprach zu ihm: „ Du Narr, diese Nacht wird man deine Seele von Dir fordern, und wem wird dann gehören, was du gesammelt hast“? „Also geht es, wer sich Schätze sammelt und ist nicht reich in Gott“, spricht Jesus.

 

Beim Fruchtbringen, von dem Jesus spricht, geht es darüber hinaus um Früchte, die die Kraft Gottes hervorbringt -  unvergängliche Früchte, oder Früchte des Geistes genannt. Im Brief an die Galater zählt der Apostel Paulus auf:
„Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung …..“(Gal.5/23).

Der Apostel Paulus bittet an anderer Stelle  für die Philipper, um die Frucht der Gerechtigkeit, die Jesus gibt, mit den Worten:“ Und ich bete darum, dass eure Liebe noch reicher an Einsicht und Verständnis wird, damit ihr beurteilen könnt, worauf es ankommt. Dann werdet ihr rein und ohne Tadel sein für den Tag Christi, reich an der Frucht der Gerechtigkeit, die Jesus Christus gibt, zur Ehre und zum Lob Gottes“ (Phil. 1/11).

Diese Gaben Gottes, sind Gnade, ohne Verdienst geschenkt, und so ermahnt Paulus die Korinther, diese nicht vergeblich empfangen zu haben: „In allem erweisen wir uns als Gottes Diener: durch große Standhaftigkeit, in Bedrängnis, in Not, in Angst, unter Schlägen, in Gefängnissen, in Zeiten der Unruhe, unter der Last der Arbeit, in durchwachten Nächten , durch Fasten, durch lautere Gesinnung, durch Erkenntnis, durch Langmut, durch Güte, durch den Heiligen Geist, durch ungeheuchelte Liebe, durch das Wort der Wahrheit, in der Kraft Gottes, mit den Waffen der Gerechtigkeit in der Rechten und in der Linken, bei Ehrung und Schmähung, bei übler Nachrede und bei Lob“ (2.Kor. 6/4).

Neben der Nahrung brauchen  die „Reben“ zum Wachsen, und die „Früchte“ zum Reifen, Licht. An die Epheser gerichtet spricht Paulus:“ ….. denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr durch den Herrn Licht geworden. Lebt als Kinder des Lichts! Das Licht bringt lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervor. Prüft, was dem Herrn gefällt, und habt nicht gemein mit den Werken der Finsternis, die keine Frucht bringen, sondern deckt sie auf“ (Eph.5/8-11).
 

Was beispielsweise zu den Werken oder Einflüssen der Finsternis gehört, die wider Licht und Fruchtbarkeit streiten, deutet Jesus in dem Gleichnis vom Sämann an (Matth.13/18-22):
das Wort (Same) hören und nicht verstehen - der Same fällt nicht auf fruchtbaren Boden;
das Wort hören, mit Freuden aufnehmen, aber sich  in Bedrängnis davon abwenden;
das Wort hören, aber Sorge der Welt und betrügerischer Reichtum ersticken es.

 

Dagegen, sagt Jesus, bringt Frucht, wer das Wort hört und versteht – der Same ist auf gutes Land gesät. Es bleibt ohne Wertung, ob das Wort Gottes viel oder wenig Frucht bringt.  Jesus sagt dazu nur:
“Bei dem aber auf gutes Land gesät ist, das ist, der das Wort hört und versteht und dann auch Frucht bringt; und der eine trägt hundertfach, der andere sechzigfach, der dritte dreißigfach“ Frucht (Matth.13/23).

 

Alle Erkenntnis, um diese offenbarte Wahrheit aus dem Gleichnis vom Weinstock, kann keine andere Erfüllung finden, als in der Hingabe als Kind des einen Vaters im Himmel  beständig in seiner Nähe zu bleiben, und dem „Gebot der Liebe“ folgen, das unmittelbar nach dem Gleichnis vom wahren Weinstock folgt (Joh. 15,9-17).

„Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe“ (Joh. 15,12), und
„Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt“ (
Joh.15/16).

Wenn  zum Beispiel mittellose Menschen aus Liebe und Barmherzigkeit ein Liebeswerk anstoßen, das  nicht zuerst auf vorhandene Mittel gegründet ist, sondern im Glauben und Gehorsam, dass Gott dieses Werk zu seiner Ehre will, dann ist das eine köstliche Frucht.
Mutter Theresa war  eine solche Frau, über deren Lebenswerk, auf Glauben, Liebe und Hoffnung gegründet, man nur Staunen kann( www.motherteresa.org ).

Die Welt kann diese „Früchte“ in diesem Zusammenhang meistens nicht erkennen. Aber die in Jesus sind, erfreuen sich daran und erkennen, dass diese zur Verherrlichung des Vaters wachsen. Schließlich dienen sie auch als gegenseitige, erbauende Zeugnisse von der Kraft des Vaters.

Unzählig sind diese Werke, die wie Sauerteig das Weltgeschehen durchdringen, und die wie Salz dem Leben die Würze der Lebensfreude vermitteln. So kommt der Geschmack des Himmelreiches in die Welt, ganz unabhängig davon, wie groß die Menge des Sauerteigs oder des Salzes auch sein mag.

 

Wenige Beispiele zeigen, dass die Früchte des Geistes nicht abhängig sind von Konfessionen oder Glaubensgemeinschaften.

 

Jean Vanier  gründete 1964 die erste Gemeinschaft, die Vorbild für eine menschenwürdigen Umgang unserer Gesellschaft mit behinderten Menschen war, und heute weltweit auf 135 solcher Lebensgemeinschaften angewachsen ist. (www.jean-vanier.org)

Frère Roger  war Gründer der  Gemeinschaft von Taize/Frankreich nach dem 2. Weltkrieg. Die Lieder der ökumenischen Bruderschaft, die sog. Taize-Lieder, sind u. a. durch die weltweiten ökumenischen Jugendtreffen verbreitet worden und werden in vielen Gemeinschaften gesungen (www.taize.de)

 

Graf von Zinzendorf  (www.zinzendorf.de) war Mitbegründer der  Herrnhuter Brüdergemeine,  die z. B. seit  1731 die sog. Herrnhuter  Losungen herausgibt.

 

Johann Hinrich Wichern war Gründer der inneren Mission. Er stellte sich der Not seiner Zeit, als er mit der Gründung des Rauhen Hauses in Hamburg, einer Einrichtung für verarmte und verwahrloste Kinder, und der Gründung des evangelischen Johannesstiftes in Berlin mit ähnlicher Zielgruppe zwei Modellprojekte im Bereich der sozialen Hilfen und Bildung, die noch heute weit über Deutschland hinaus bekannt sind, schuf.

 

Adolph Kolping, ein katholischer Priester, und Bischof von Ketteler, gelten als Wegbereiter für die katholische Sozialbewegung.( www.kolping.de)

 

Albert Schweitzer, der als Arzt, Theologe, Organist und Philosoph in Wort und Tat die „Ehrfurcht vor dem Leben“ bezeugte und lehrte (www.schweitzer.org).

 

Mahathma Gandhi, er stand mit seinem Leben für Gewaltfreiheit, Wahrheitssuche und Liebe. (www.gandhiserve.org). Ghandi hat es leider nicht geschafft, die Mauern zwischen dem Kastenwesen und den sog. "Unberührbaren" einzureißen. Seine kompromisslose Gewaltlosigkeit hat aber viele Menschen inspiriert.

 

Gott, der Vater, unser „Winzer“, übersieht auch nicht die kleinste Frucht der Liebe. In einem Mut machenden Beispiel erzählt Jesus zum Beispiel vom Scherflein der Witwe (Mark.12/41-44). Wahrhaftige Frucht ist eben nicht zuerst die Höhe der materiellen Gabe, sondern die Hingabe im Vertrauen auf Gott.

 

Eine wahrhaftig, sinnerfüllende Botschaft geht von dem Gleichnis des "fruchtbringenden Weinstockes"aus:

"So wird mein Vater verherrlicht (geehrt), indem ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger" (Joh.15,7)

 

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© Siegfried Martin